Thomas Ernst & Thomas Ernst: Fußball & Literatur

Thomas Ernst und Thomas Ernst gehen auf eine Entdeckungsreise durch das Universum der Fußball-Literatur, -Geschichten und -Anekdoten. Das Programm dauert etwa zweimal eine Stunde mit einer viertelstündigen Pause (zumeist werden noch ein bis zwei Verlängerungen eingefordert) und bietet ein literarisches Patchwork jener Inhalte, die in der üblichen 1:0-Berichterstattung des Fußball- und Medienbetriebs nicht auftauchen.

Aktueller Termin

Am Dienstag, 12.7.2011, um 18 Uhr, werden Thomas Ernst und Thomas Ernst nach einer Lesungspause von fünf Jahren erstmals wieder an der Universität Duisburg-Essen (Campus Essen) lesen. Die Veranstaltung findet im Hörsaal R11 T00 D05 statt, in den Sie aus dem Vorraum der Essener Uni-Bibliothek gelangen. Diese Lesung ist zugleich die 2. Semesterabschlusslesung des Studiengangs “Literatur und Medienpraxis” an der Universität Duisburg-Essen und steht unter dem Titel „Literatur und Medienpraxis meets Fußball-Bundesliga. Thomas Ernst & Thomas Ernst”. Informationen zur Anfahrt zum Campus Essen erhalten Sie hier.

Pressestimmen

„Es war ein Spitzenspiel vor ausverkauftem Haus: Das Publikum war von der Leistung der Protagonisten am Ende so begeistert, dass es die beiden nach 160 Minuten sogar noch in die Verlängerung schickte.“
Wiesbadener Kurier (28.4.2005)

„Wirklich ein tolles Programm!“
HR3 (24.4.2005, Sportkalender)

„Tatsächlich riss das Literatur-Duo Thomas Ernst und Thomas Ernst sein Publikum zu Begeisterungsstürmen hin.“
Ballesterer/Wien (Heft 24, Oktober/November 2006)

„Drei Punkte für alle. Thomas Ernst und Thomas Ernst wurden in der Tufa Trier mit La Ola-Wellen verabschiedet.“
Trierischer Volksfreund (13.5.2005)

Der Hintergrund

Im Juni 1999 leben in Bochum zufällig zwei Personen, die den Namen Thomas Ernst tragen: Der eine ist der Fußball-Bundesliga-Torwart des VfL Bochum, der andere ist Autor und leitet das studentische KulturCafé an der Ruhr-Uni Bochum (und ist ein ehemaliger Amateurtorwart). Im Rahmen der monatlichen Lesereihe Fundstücke lesen die beiden zweieinhalb Stunden vor zweihundert begeisterten Fußball- und Literaturfans literarische Texte zum Thema „Fußball – Gott ist rund“ vor. Der WDR freut sich: „Sport und Kultur – es wächst zusammen, was nie zusammen gehört hat!“ und auch die Westdeutsche Allgemeine Zeitung ist entzückt: „Ernst und Ernst, ein mal nachdenkliches, mal juxiges, aber nie verkrampftes Doppel, erzeugte gute Stimmung und provozierte Applaus.“

Sechs Jahre später hat der Fußballer über den VfB Stuttgart den Weg zum 1. FC Kaiserslautern gefunden, der Autor ist über die Stationen Köln und Brüssel in Trier gelandet, wo er eine Dissertation zum Thema Subversive Konzepte in der Gegenwartsliteratur schrieb. Bei einem Testspiel des 1. FCK in Trier treffen sich die beiden wieder und entscheiden: Die erste Lesung darf nicht die letzte gewesen sein! Deshalb gingen Thomas Ernst und Thomas Ernst im April und Mai 2005 unter dem Motto „Wir waren die Nummer 2. Ein Fußball-Leseabend“ auf eine kleine Lesetour, die in Kaiserslautern, Trier, Mainz, Wiesbaden und Ludwigshafen das Publikum in teilweise ausverkauften Sälen begeisterte.

Die Vortragenden

Thomas Ernst, *1967, Fußball-Torwart beim FV Biebrich, Eintracht Frankfurt, FSV Frankfurt, VfL Bochum, VfB Stuttgart und 1. FC Kaiserlautern, zuletzt Vorstand Sport und Medien des Bundesligisten VfL Bochum. Er war insgesamt 18 Jahre in der Fußball-Bundesliga aktiv, dabei bislang 92 Bundesliga-Spiele, ca. 300 Spiele auf der Ersatzbank. Lebt zusammen mit seiner Frau Kerstin Pohlmann-Ernst, die mit dem FSV Frankfurt Deutsche Fußball-Meisterin wurde, und den Söhnen Tjark und Lasse.

Thomas Ernst, *1974, fußballerisch aktiv von der Kreisliga bis zur Landesliga für den TSV Broich 85, VfB Speldorf, SV Raadt, Blau-Weiß Mintard, SV Viktoria Wasserliesch-Oberbillig, in zahlreichen Uni- und Hobbyteams und zuletzt u.a. beim Hallenfußballteam Den Hemel in Brüssel; veröffentlichte u.a. die Bücher Popliteratur (2001), Wissenschaft und Macht (2004), SUBversionen (2008) und Europa erlesen: Ruhrgebiet (2009) sowie zahlreiche literarische Texte und Aufsätze zur Gegenwartsliteratur. Gestaltete Leseperformances in England, Wales, Belgien und in Deutschland von Hamburg bis Konstanz, von Berlin bis zum Ruhrgebiet. Lebte im Ruhrgebiet, Köln, Berlin und Brüssel und arbeitet zurzeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Duisburg-Essen im Fach Germanistik.

Weitere Pressestimmen

„Thomas und Thomas haben ein Heimspiel in Kaiserslautern. Mit einem Potpourri Literatur gewordener Fußballzitate lesen sie sich in die Herzen der Zuschauer.“
SWR3 (Treffpunkt Betze, 15.4.2005)

„Ein Fußball-Abend, der nicht nur die Fans des FCK glänzend unterhält.“
Mannheimer Morgen (20.4.2005)

„Der Bundesliga-Torhüter des 1. FC Kaiserslautern und der Autor unternahmen eine sehr kurzweilige Reise in die literarische Welt des Fußballs.“
Die Rheinpfalz, Kaiserslautern (14.4.2005)

„Eine Lesung von und mit Thomas Ernst. Das ist auch ungewöhnlich. ‚Aber es macht unheimlich viel Spaß, es ist eine Abwechslung’, meint die Nummer 1 des FCK. (…) Die Anfangsnervosität legte sich schnell, auch weil dem ‚literarischen Amateur’ ein Profi des geschriebenen und auf der Bühne gesprochenen Wortes zur Seite stand – der gebürtige Mülheimer Thomas Ernst (30). (…) Thomas Ernst, am Sonntag ein Garant des 2:0-Erfolgs des FCK in Bielefeld, sah viele Parallelen zu seinem Berufsalltag. Das Publikum beispielsweise, aber schon bei An-und Abpfiff ging nichts mehr den gewohnten Gang. Der Torhüter durfte sich aussuchen, welche der von dem Kreisklasse-Mittelfeld-Kicker ausgewählten Texte – von den immer wieder gerne zitierten Fußballer-Weisheiten bis hin zu Auszügen aus Fußballromanen – er lesen wollte. Auf einer Leinwand untermauerten von dem am PC sitzenden Autor ausgewählte Bilder die Texte. Fußball und Sexualität war einer der Themenkreise, der zu Sprache kam – von Kahns ‚Eiern’ bis hin zu ‚Hrubesch, selbst eine phallische Gesamterscheinung’, der gesagt habe ‚drin ist drin’. Tiefgründiger war es da schon, das Thema Homosexualität im Fußball zu streifen und die heterogene Fassade in der Fußball-Männer-Welt in Frage zu stellen. FCK-Fan Johannes Stender rundete den kurzweiligen Abend mit rekordverdächtiger Verlängerung mit einem Gast-Beitrag ab.“
Die Rheinpfalz, Sport (15.4.2005)

„Im Fußball findet sich eine ganze Menge Welt. Wie zwei Kicker gleichen Namens im Schlachthof ein Spitzenspiel vor ausverkauftem Haus lieferten. (…) Es war ein Spitzenspiel vor ausverkauftem Haus: Viele Gäste hatten nur noch Stehplätze ergattern können, das Publikum im ‚60/40’ am Wiesbadener Schlachthof war von der Leistung der Protagonisten am Ende so begeistert, dass es die beiden nach 160 Minuten sogar noch in die Verlängerung schickte. Thomas Ernst und Thomas Ernst – ein kongeniales Duo, das sich verbal auf der Bühne die Bälle zuspielte – das war der Eindruck, den die beiden Namensvetter beim Heimspiel in der Geburtsstadt des Wiesbadeners Thomas Ernst hinterließen.“
Wiesbadener Kurier (28.4.2005)

„Fußball als eine ernste Angelegenheit. Beim Leseabend im Schlachthof fesselten die beiden Namensvetter ihre Zuhörer. (…) Das Saisonziel des Autors und Fußballfans Thomas Ernst, Fußball und Kunst mit der fruchtbaren Zusammenarbeit näher zusammenzubringen, ging auf. Und über den Teamkollegen befand er schließlich: ‚Thomas hat gezeigt, dass er nicht nur am Ball ein ganz Großer ist.’“
Wiesbadener Tagblatt (28.4.2005)

„Stadion Tufa. Die Ränge sind voll besetzt. (…) Anpfiff zur Partie durch die Welt der Fußball-Literatur, -Anekdoten und -Zitate. Die Taktik: Ernst und Ernst wollen durch rührige, bissig-ironische Texte und Doppelpässe das Publikum für sich gewinnen. (…) Ernst und Ernst sind verschiedene Spielertypen. Hier der Literatur-Wissenschaftler und VfL-Bochum-Fan als verbaler Filigran-Techniker, dort der Lauterer mit schnörkelloser (Vortrags-)Arbeit. Es geht in die Verlängerung. Trotz strapazierter Stimmbänder verdribbeln sich Ernst und Ernst selten. (…) Die beste Phase haben die Spieler beim Zusammenschnitt der Radio-Reportagen zum 3:2-Sieg Österreichs gegen Deutschland bei der WM 1978. Abpfiff im Stadion Tufa. Das Endergebnis: Drei Punkte für alle.“
Trierischer Volksfreund (13.5.2005)

„Es war eine der Szenen des Abends: Autor Thomas Ernst erklärt den Unterschied zwischen Nationaltorwart Oliver Kahn und seinem Lesungs-Pendant Thomas Ernst vom 1. FC Kaiserslautern: ‚In der Kicker-Notenliste stehst du vor ihm – weit vor ihm.’ Torwart Ernst: ‚Ich sage nur: Fachmagazin.’ Zu zweit sitzen die beiden auf der mit Fußballutensilien dekorierten Bühne und philosophieren über die ‚schönste Nebensache der Welt’. Immer eingestreut: Anekdoten aus dem Leben von Fußballern und Fans. (…) Heimspiel-Atmosphäre dann an diesem Abend im ausverkauften 60/40, der Kneipe des Schlachthofes in Wiesbaden – schließlich ist der Fußballer hier in der hessischen Landeshauptstadt geboren. Viele Interessierte können nur noch Stehplätze ergattern, aber dort stehen beim Fußball ja sowieso die wahren Fans. Nach dem Anpfiff präsentieren Ernst und Ernst Geschichten aller Stimmungslagen aus dem unübersichtlich großen Themenbereich Fußballliteratur. (…) Bislang unerwartete Aspekte des Spiels mit dem Ball fördert dann der Text ‚Fußball und Sexualität. Von männlichen Härteidealen und feiner Homoerotik’ von Autor Ernst selbst zutage. Harter Sex und Fußball hätten schließlich viele Gemeinsamkeiten, so der Autor: Es gehe darum, ‚das Ding reinzumachen’ und am Ende gelte sowieso nur: ‚Drin ist drin!’ Und besonders die stürmende Zunft der Fußballspieler muss fortan wohl in einem besonderen Licht gesehen werden, denn ‚Stürmer sind schließlich Menschen, die ihre Triebe kaum kontrollieren können.’ Aber auch jenseits des Platzes – also auf der Tribüne – sei viel Platz für erotische Männererfahrungen: ‚Es ist definitiv so, dass es nirgends so einfach wie in der Fankurve ist, körperlichen Kontakt mit Männern zu haben.’ (…) Nach über drei Stunden Training der Lachmuskeln bleibt deshalb als Erkenntnis, dass es Ernst & Ernst gemeinsam mit ihrem Einwechselspieler Jürgen Roth gelungen ist, den Bogen von ernsten und mitreißenden Geschichten bis hin zu lustigen Anekdoten zu spannen – wobei letztere den Abend klar dominierten, und bei denen besonders die vorgetragenen Trainer-Sprüche herausragten.“
Output-Magazin.de (17.5.2005)

„FCK-Torwart Thomas Ernst (37) wagt sich auf literarisches Parkett. Mit dem Bochum-Fan und Literaturwissenschaftler Thomas Ernst (31) startete der Profi im Lauterer Kulturzentrum Kammgarn eine Reihe gemeinsamer Leseabende. Der Auftakt verlief nicht ganz glatt. Während einer Passage über Uli Borowka (42) las Keeper Ernst: ‚… dessen Leber eine tragische Wendung nahm.’ Ausnahmsweise ein Torwartfehler, der sich ausbügeln ließ. Ernst korrigierte: Statt ‚Leber’ sollte es ‚Leben’ heißen.“
Kicker Sportmagazin (Thiemo Müller, 18.4.2005)

„Ich freu mich darauf, das hier in der Gegend mal wieder zu machen. Das ist eine sehr interessante Sache, mal etwas anderes außerhalb des Fußballs kennen zu lernen. Ich war auch sofort Feuer und Flamme (…). Es geht zwar um Fußball, aber es ist dennoch ein ganz anderes Metier. Oben zu sitzen, einfach mal von einem Blatt abzulesen und auf einem anderen Weg die Zuschauer zu unterhalten. Es macht Spaß und ich freue mich schon darauf.“
Weiß der Teufel, FCK-Fanzine (Thomas Ernst im Interview mit Johannes Stender, Heft 6, April 2005)

Downloads zur Lesung

Fußball und Sexualität. Von männlichen Härteidealen und feiner Homoerotik.

In: Katz 2006 – Kritisches Trierer Jahrbuch. Trier: Katz, 2005. S. 82-86.

Und in: Neue Gesellschaft für Bildende Kunst (Hg.): Heimspiel 2006. Standort, Sport, Spektakel. Berlin: NGBK, 2006. S. 22. ISBN 3-938515-02-3.

Artikel über die Lesung im Wiener Fußball-Magazin Ballesterer [Text]

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